"Ich bin mir sicher, dass wir ihn finden"

("Wassersuche", 15.07.2017)

Samstag, 15.07.2017 - 11:00 Uhr, meine Freundin betritt den Raum, gibt mir mein Handy und sagt, hier, das piept ständig. - Thomas S., ein Bekannter aus dem Sächsischen Nachbarland fragte mich, ob er mir den Kontakt von Jessica vermitteln dürfe, Romono, Ihr Mann hatte vor 4 Wochen seinen Ehering beim Baden in einem kleinen See verloren. Natürlich durfte er. Jessica rief 10min später an und wir vereinbarten, uns 2,5h später am 60km entfernten See zu treffen.
Pünktlich vor Ort begrüßte man sich freundlich und ich sah mir die Begebenheiten an. Die Suchfläche war überschaubar, sagen wir 25m x 10m. Das Wasser war glasklar, am Boden lagen Kieselsteine. Als ich mir die Situation erklären ließ, rutschte der Satz (mit dem ich noch lange kämpfte!) "Ich bin mir sicher, dass wir ihn finden" aus mir heraus. Ich begann die Suche. Auf und ab, kreuz und quer, diagonal. Kaum Signale, ein Ehering war weit und breit nicht zu orten. Hhmmmm.... Ich erweiterte das Suchgebiet, fragte immer wieder die Verlustumstände ab und spürte, wie das junge Ehepaar auch langsam, aber sicher die Hoffnung aufgab. "Ich und meine große Klappe", dachte ich mir. Nein, ich gebe das nicht auf. Nach über 2h Suche auf dem kleinen Fleckchen stieg ich aus dem Wasser und tauschte den 8" Detektor mit dem 10" Detektor, weil der einfach mehr Grundfläche abdeckt. Jetzt beschloss ich, den See akribisch von vorn bis zur Mitte Zentimeter für Zentimeter abzudecken, mir sollte kein Signal abhanden kommen (Romono machte eine abrupte Bewegung mit der Hand, der Ring hätte in alle Richtungen fliegen können). Nach weiteren 20min sagte ich zu Jessica und Romono, "Ihr müsst' hier nicht warten, ich rufe an, wenn ich ihn finde". Die beiden hatten noch andere Termine und verließen die Szene. Ich suchte weiter, kaum 3m später in hüfthohem Wasser ein sehr deutliches Signal. Mir war klar, das musste er sein. Ich hob an, suchte im Kiesberg der Schaufel und: "Meine Ehre war gerettet :-)", ihre Ehe wieder um eine gute Geschichte reicher. Ich rief noch "Jessica" über den Berg, aber sie waren schon weg. Ich stieg aus dem Wasser, ging zum Wagen und informierte die zukünftigen Glückspilze per Whatsapp über ihr Schicksal. Sie waren gerade zu Hause angekommen, als sie erneut "losmussten". Die Freude war riesig, auch ein bisschen Stolz war dabei. Jetzt konnte Jessica, die ihrerseits den Ehering nicht trug, weil er keinen hatte, auch wieder ihren Ring anlegen. Den Rest erzählen Bilder - Danke an alle Beteiligten, Alles Gute!