"WAS FÜR EIN WUNDERBARER TAG!"

(WASSERSUCHE AM 10.07.2016)

Um 13:21Uhr schrieb ich meinem Freund Christian Müller in München eine Email. Ich erwähnte, dass ich das Gefühl hätte, als würde ich heute noch einen Suchauftrag bekommen. 16:23Uhr klingelte dann das Telefon, Manuel rief an, er hätte seinen Ehering, natürlich wo! - in München - in der Isar verloren. Ich musste lachen. Wieder Isar, wieder ein Auftrag mit Christian. Ich rief Christian an, er hatte Zeit (die Isar ist allein, wegen der unheimlichen Strömung, sehr harter Tobak) und wir verabredeten uns noch für heute Abend, da morgen wieder Gewitter und somit trübes Wasser mit hohem Wasserstand zu erwarten waren. Aufgrund einiger Staus war ich erst 19:30Uhr vor Ort. Ich lernte Theresa und Manuel kennen, 2 sehr sympathische Menschen. Dann mussten wir noch einen ca. 1km langen Dschungelmarsch samt Ausrüstung bis ins Isartal zurücklegen. Dort angekommen kletterten wir in die Neoprenanzüge, Manuel erinnerte ungefähr die Stelle und ging auf ca. 40-50m voraus in die Mitte der Isar. Ich folgte ihm mit dem Detektor, während Christian das Kletterseil am Rand befestigen wollte. Als ich in Manuels Nähe kam, sagte ich zu ihm: "Wenn das jetzt ganz schnell geht, dann liegt das daran, dass wir einfach gut sind" (Damit wollte ich eigtl. aussagen, dass, wenn es wirklich schnell gehen sollte, der Gedanke, man hätte sich selbst einen Detektor leihen sollen, nicht das Mittel der Wahl gewesen wäre, weil einfach die Erfahrung im Umgang damit fehlt.) Ich schaltete das Gerät ein und hatte prompt ein Signal - MITTEN IN DER 80-100m BREITEN ISAR. Das Wasser war dort ca. 45cm tief. Ich griff zu Boden. Dann sah ich schon, dass er der Ring war. Ich griff erneut und hatte die Form - SICHER! Es war der Ring. Ich rief ans Ufer: "Christian" (der noch das Seil befestigte, um den Bereich sicher und systematisch absuchen zu können), er antwortete; "Ja!" . ich: "Erledigt". Manuel stürmte die 5m, die er noch von mir entfernt war, auf mich zu. Was folgt ist nicht mit Worten zu erklären. Das ist dann mal wieder der Moment, wofür man monatelang an seiner Ausrüstung tüftelt, Sonntag-Abend noch 210km einfach anreist und BUMM - VOLLTREFFER. Er konnte es, genau wie alle Anderen, inklusive mir, erstmal nicht fassen - der Detektor lief kaum 15 Sekunden und wir haben den Ring in der Mitte der Isar gefunden. HAMMER. Wir badeten noch ein bisschen und ließen uns zahlreich von den Mücken stechen, danach marschierten wir wieder zu unseren Autos. 23 Uhr war ich mit ein paar Euros in der Tasche und einem guten Gefühl im Herzen wieder zu Hause.

DANKE!

Auf dieser graphischen Darstellung kann man gut erkennen, wie schnell sich an der Isar die Suchbedingungen ändern. Am 10.07.2016 war an der Messstelle Baierbrunn ein Isarpegel von 25cm ablesbar, 4 Tage später waren es schon knapp 140cm. (Quelle: www.hnd.bayern.de)